Testimonios > Víctimas de los aerogeneradores > Eidesstattliche Erklärung zu WTS- und VAD-Symptomen
Hiermit erklären wir, die Eheleute Jutta Reichardt und Marco Bernardi, Hinter Neuendorf 11, 25554 Neuendorf –Sachsenbande an Eides statt, dass wir mit der Inbetriebnahme im Januar 1995 dreier Windkraftwerke in 320 bis 450 m Entfernung von unserem Wohnhaus unter folgenden Krankheitssymptomen leiden:
Schlafstörungen – ab Sommer 1995
Störungen des Gleichgewichtorgans im Innenohr - ab 1996
Schmerzhaften Ohrdruck, Rauschen und das Gefühl von Verstopfung im Ohr (stärker ausgeprägt bei Jutta) – ab 1996/97
sowie ein tiefes anhaltendes Brummen überwiegend im linken Ohr (Marco)
hohe Pfeiftöne in beiden Ohren (Jutta & Marco),
alle Töne gingen mit der Zeit in, bis heute anhaltende, Tinnitustöne über.
Bedingt durch die Notwendigkeit, seit 1995 wegen der Lärmentwicklung (hier hörbarer Lärm, zeitweise nachts bis zu 67 dBA) bei geschlossenen Fenstern schlafen zu müssen, leiden die Nasenschleimhäute unter Austrocknung.
Abhilfe verschaffte der Einsatz von Nasentropfen, die für ein Abschwellen der Nasenschleimhäute sorgten. Es kam zur Daueranwendung, um wenigstens einige Stunden schlafen zu können. Als die Gefahr von Abhängigkeit sichtbar wurde, erfolgte eine Umstellung auf Naturheilmittel und die Hinnahme von noch weniger Schlaf. (Jutta)
Übergang der Schlafstörungen in Schlaflosigkeit durch Schlafentzug schleichend ab 1998/99 (zuerst Jutta, Marco mit Zeitverzögerung).
Schlafdauer mit Unterbrechungen (Wachliegen, Harndruck) nach 17 jähriger Exposition durch Windkraft-Schallemissionen heute nur noch 2.5 – 4.5 Stunden, je nach Windrichtung und Windstärke
Hinweis: Ab 2000 zunehmende Bebauung der Umgebung (bis 8,5 km Entfernung) mit Windkraftwerken bis zu 189 m Höhe, 5 MW Leistung. 2001 ca. 70 WKA in Sichtweite.
Kleine weiße, mal mehr, mal weniger schmerzhafte, aber immer unangenehme Geschwüre mit rötlichem Hof treten seit 2001 in unregelmäßigen Abständen in der Mundschleimhaut auf (Jutta).
Die gleichen Geschwüre fanden sich 2010 zum erstenmal in der Mundschleimhaut von Marco.
Eine Medikation zur Eindämmung und rascheren Abheilung dieser Entzündungen in den Mundschleimhäuten (VAD), ist seit 2001 (Jutta) bzw. 2010 (Marco), erforderlich.
Hinweis: Da sie von den, seit 2001, diversen konsultierten Medizinern nicht diagnostiziert werden konnten, forschten wir selber und fanden 2007 die Bezeichnung VAD – Vibro-Acoustic-Disease und eine Langzeitstudie mit entsprechenden Fotos dazu aus Portugal ( Prof. Dr. Mariana Alves-Pereira und Dr. Castelo Branco forschen seit 1980 an infra- und niederfrequenten, schallbedingten Erkrankungen).
Hinweis: Gleichzeitig (2007) fanden wir erste Informationen zum WTS – Wind Turbine Syndrome, erforscht in Langzeitstudien durch Dr. Nina Pierpont aus USA, und damit die Symptome wieder sowie deren Herkunft, welche uns seit Jahren belasten, den konsultierten Ärzten in Deutschland aber bis dahin unbekannt waren. Seit 2009 stehen wir in Kontakt zu Dr. Pierpont und zu Dr. Sarah Laurie, welche in Australien Feldsstudien zum Thema WTS und Bluthochdruck durchführt.
Brustenge und Atemnot wie Angina Pectoris sowie zeitweises Herzrasen und einsetzende Herz-Rhythmusstörungen mit Blutdruckschwankungen zunehmend ab 2003.
Herzkatheter in 2005 nach bedrohlicher Zunahme o.g. Symptomatik ohne organischen Befund aber mit anhaltender Problematik.
Telemedizinische Überwachung mit mobilem EKG-Gerät 2005/6 (Jutta)
Entsprechende Symptome zunehmend seit 2006/7 und heute anhaltende schwere Herz-Rhythmusstörungen bei Marco.
Starke Gewichtsschwankungen sind seit etwa 2002 feststellbar Gewichtszunahme regulierte sich bis etwa 2009 jeweils durch berufs- oder urlaubsbedingte Abwesenheit, seit 2010 setzt sich die Gewichtszunahme schneller fort, als die Abnahme. Eine Parallele zum Schlafentzug ist erkennbar.
Hinweis: Zählung der WKA in Sichtweite bis 15.5 km Entfernung vom Wohnort von 2009 ergab 122 WKA.
Zusätzliche Tinnitustöne kamen etwa 2008/9 hinzu, so zwei weitere anderer Tonhöhen als bisher bei Marco.
Als besonders aggressiv wird ein zusätzlicher Tinnitus im linken Ohr wahrgenommen, welcher als „schlagendes Geräusch“ nur zeitweise auftritt und sich wie das Impulsgeräusch anhört, welches die Rotoren der benachbarten WKA beim Passieren des Mastes verursachen. Seit 2011 zeitweise auftretender und schmerzhafter schriller, hochfrequenter Ton. (Jutta).
Die zuletzt beschriebenen Ohrgeräusche verschwinden völlig in schallemissionsfreier Umgebung, während die oben beschriebenen älteren Töne allenfalls in den Hintergrund treten (Jutta & Marco)
Zunehmende Kurzatmigkeit tritt seit 2009/10 auf (Jutta & Marco)
Hinweis: Zählung in 2011 ergab 130 WKA in Sichtweite, Tendenz stark zunehmend, denn viele sind z.Zt. in Bau und in Planung, durch mehr als Verdoppelung der Flächen ab 2013 und Verdreifachung der angestrebten Leistung ab 2015 in Schleswig-Holstein.
Steigender Blutdruck bis Bluthochdruck, oft bis weit über 160 (sys) zu 100 (dia) bei Jutta & Marco erfordern Blutdrucksenker seit 2010, Herz-Rhythmusstörungen bedingen die regelmäßige Einnahme von Betablockern seit 2011 (Jutta & Marco).
Vibrationen (fühlbarer Lärm), die den Körper durchdringen und besonders heftig im Bauch und im Brustbereich zu spüren sind, immer verbunden mit Brustenge und Brustdruck, teilweise mit Herzrasen und nadelstichartigen Sensationen im Bauchraum haben seit 2010 erheblich zugenommen. Sie treten besonders stark auf, bzw. werden entsprechend wahrgenommen, sobald der Körper sich im Ruhezustand befindet und verstärken so den Schlafentzug (Jutta & Marco).
Zur Minderung des Schlafentzugs durch hörbaren Lärm, ließen wir 2010 dreifach-verglaste Lärmschutzfenster im gesamten Wohnbereich des Hauses (14) einbauen.
Außerdem ruhen wir (schlafen kann man das nicht nennen) abwechselnd auf einer Liege im Bad ohne Fenster nach draußen, sobald Vibrationen und Lärm durch Windstärke und –richtung unerträglich werden.
Letzteres bringt Abhilfe gegen hörbaren, aber nicht gegen unhörbaren Schall, da Infraschall alle Hindernisse, wie z.B. Mauern durchdringt.
Rasseln in den Bronchien verbunden mit Schleimbildung (Schleimhusten) und ausgeprägter Atemnot sowie dem Gefühl, an einer chronischen Bronchitis erkrankt zu sein tritt phasenweise seit 2010 auf (bei Marco wesentlich stärker ausgeprägt als bei Jutta).
Insgesamt treten alle oben genannten Symptome während längerer Aufenthalte in WKA-freier Umgebung in den Hintergrund. Einige verschwinden nach mehreren Tagen bis Wochen sogar völlig (z.B. Schleimbildung, Bluthochdruck, Atemnot wie Angina Pectoris).
Die durch das Leben in Dauerbeschallung mit Infraschall aufgezwungene Medikamenteneinnahme, insbesondere Betablocker, Blutdrucksenker, Benzydaminhydrochlorid (gegen VAD-Geschwüre) und Nasentropfen, kann unter o.g. Bedingungen zunächst minimiert oder bei längerer Abwesenheit von Zuhause sogar abgesetzt werden.
2010 erste Nierenkoliken in Bluthochdruckphasen mit Notfallversorgung wegen Aussetzen der Nierenfunktion rechts. Seither Harnleiterschiene (DJ) mit regelmäßigem Wechsel zur Erhaltung der rechten Niere, Einnahme von Blutdruck senkenden Medikamenten, sowie das Mitführen eines Notfallspasses.
Erster chirurgischer Eingriff zum Versuch einer Diagnose (Jutta)
Anfang 2011 nach großem Bauchschnitt Diagnose Non Hodgkin Lymphom in den Schleimhäuten des Abdomens.
Medizinisch notwendig seither: Langandauernde Antikörper- und Chemotherapie, umfangreiche komplementärmedizinische Maßnahmen, Einnahme etlicher Medikamente, Kuraufenthalte und „Fremdschlafen“ in windkraftfreier Umgebung während windintensiver Zeiten besonders bei Wind aus östlichen Richtungen (Position der emittierenden WKA, die dem Haus am nächsten stehen, verstärkt die Symptome) durch Anmieten einer Ferienwohnung bzw. nächtliche Schlafaufenthalte bei Freunden (Jutta).
Hinweis: Das zuletzt diagnostizierte Non Hodgkin Lymphom, ein Lymphdrüsenkrebs, ausgerechnet in den Schleimhäuten im Abdomen hat die oben erwähnten Mediziner, welche seit Jahren weltweit am Wind-Rotoren-Syndrom (WTS), dem schallbedingten Bluthochdruck und der Vibrationsakustischen Erkrankung (VAD) forschen, wie Dr. Nina Pierpont, Prof. Dr. Mariana Alves-Pereira und Dr. Sarah Laurie, dazu angeregt, miteinander zu diskutieren, ob es nach 16 jährigem Leben an Windkraftwerken mit langjährigen WTS- und VAD-Erkrankungen, sowie zunehmendem Bluthochdruck zu einem Crossover (Übersprung) der Krankheiten gekommen sein könnte.
Der Mediziner und Ordensträger aus Kanada, Dr. Robert McMurtry weist, wie alle zum Thema Schall induzierte Krankheitssymptome forschenden Mediziner aus Übersee (USA, CA, AUS, NZ), auf den Zusammenhang zwischen Schlafentzug und Herz-Rhythmusstörungen sowie Krebs hin.
Langzeitstudien zu Schall induzierten Krankheiten zeigen, dass diese nach einer Dauerbelastung von 15 jähriger Exposition durch die Schallquelle irreversibel sind.
Wir versichern, dass unsere Lebensweise oben beschriebene, seit 1995 auftretende Symptome und Erkrankungen nicht begünstigt. Wir leben seit 25 Jahren vegetarisch, lehnen Drogen in jeder Form ab, sind Nichtraucher, treiben regelmäßig Sport, Yoga u.a., sind aufgrund unserer Lebensweise viel in Bewegung und haben keine erbliche Vorbelastungen zu o.g. Erkrankungen.
Dies ist medizinisch dokumentierbar.
Zu erwähnen ist abschließend, dass die Erkrankungen, welche durch die Schallemissionen ausgelöst wurden nicht nur gesundheitliche und soziale, sondern auch finanzielle Belastungen mit sich bringen, da Einschränkungen durch wiederkehrende Ausfälle der Arbeitsfähigkeit, im schlimmsten Falle eine Berufsunfähigkeit die Folge sein kann. Hier macht die Krebserkrankung der Freiberuflerin eine weitere Ausübung Ihres Berufes unmöglich.
Neuendorf, den 17.03.2012
Jutta ReichardtMarco Bernardi
Aktualisiert am 07.07.2012