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Effondrement spectaculaire d'une éolienne à Kirtorf (Hesse, Allemagne)

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LogoOsthessen-News - 20 juin 2011

Versagte das Bremssystem? Ursachenforschung nach Windrad-Crash

20.06.11 - KIRTORF - In der Feldgemarkung „Heideberg“ bei Kirtorf (Vogelsbergkreis) ist es am gestrigen Sonntag gegen 11.30 Uhr zu einem spektakulären Vorfall im dortigen Windpark, der aus insgesamt 7 Windkraftanlagen (WKA) besteht, gekommen. An einer der Anlagen brach der obere Teil des Turmes mitsamt Gondel und Rotor ab und stürzte auf die unmittelbar angrenzende Trafostation. Am heutigen Montag appellierte der Vogelsberger Landrat Rudolf Marx (CDU) an Gießener RP, alle weiteren 17 WKA gleichen Typs im Vogelsbergkreis stillzulegen und erst nach einem TÜV-Gutachten wieder ans Netz gehen zu lassen.

Nach Angaben der Polizei befanden sich zu dieser Zeit glücklicherweise keinerlei Personen in der Nähe der Anlage, so dass niemand zu Schaden gekommen ist. Diese ist jedoch defekt und muss nach derzeitigem Stand vollständig neu aufgebaut werden. Die genaue Schadenshöhe kann derzeit nur geschätzt werden, sie dürfte bei annähernd 1 Million Euro liegen. Auch zur Schadensursache sind im Moment noch keine Angaben möglich, die Betreiberfirma war vor Ort und untersuchte die Überreste der Anlage.

Die Polizeistation Alsfeld hat den Schadensort weiträumig abgesperrt, um Gefahren von den zahlreich vor Ort befindlichen Schaulustigen abzuwehren. Doch das rot-weiße Flatterband hielt Neugierige nicht davon ab, sich die weitflächige verteilten Trümmer der Rotoren und Generatorenhaus aus der Nähe anzuschauen. Dabei wurde offensichtlich das Risiko in Kauf genommen, dass vom "Maststumpf" noch weitere Trümmerteile herunterfallen könnten.

Die Äußerungen der "Besucher", die überwiegend aus der Region Kirtorf kamen, waren jedenfalls eindeutig. "Wie kann denn so ein Ding auseinanderfallen" fragte eine Frau. Andere wollten wissen, dass die zerstörte Anlage schon immer das "Problemkind" gewesen sei und Monteure in letzter Zeit "ständig" daran repariert hätten. Ein junger Mann meinte lapidar: "Lieber eine kaputte Windanlage als ein explodiertes Atomkraftwerk."

Die ungeheure Wucht beim Absturz hat einen riesigen Krater in den Bodengedrückt. Die Rotorblätter sind gespalten und liegen etwa 50 Meter vom beschädigten Turm entfernt, Der "Turm-Stumpf" hat noch eine "Resthöhe" von etwa 25 Metern. Ursprünglich waren die Windkraftanlagen von der Stadt Kirtorf gebaut und vor drei Jahren dann an die "Oberhessischen Versorgungsbetriebe" (OVAG) verkauft worden.

Deren Tochterunternehmen Hessenenergie betreibt den Windpark und hat die drei weiteren Windräder des gleichen Typs zunächst abgeschaltet. "Wir haben einen Gutachter eingeschaltet. Dieser wird jedoch einige Tage brauchen. Wir kommen derzeit an ein Aufzeichnungsgerät nicht heran", erklärte Dr. Horst Meixner, Geschäftsführer von Hessenenergie am Montagabend gegenüber osthessen-news. Dieses Gerät könne wertvolle Informationen hinsichtlich der Frage liefern, wie die Anlage vor dem Absturz gearbeitet habe. Derzeit scheint, dass ein mechanischer Fehler zu dem Unglück geführt habe. Vermutlich hat das Bremssystem nicht funktioniert, die Rotorblätter sich aufgeschaukelt und deshalb zum Absturz der Anlage geführt. Fundierte Erkenntnisse würden jedoch frühstens am Dienstagnachmittag erwartet. Der materielle Schaden ließe sich derzeit noch nicht beziffern. Normalerweise würde die Windkraftanlagen etwa 20 Jahre genutzt, das abgestürzte Windrad ist seit etwa zehn Jahren in Betrieb.

Die rechtliche Klärung habe laut einer Pressemitteilung des Vogelsbergkreises am Montagmittag ergeben, dass für die Stillegung, Überprüfung und Wiederinbetriebnahme das Regierungspräsidium in Gießen zuständig. Diese Zuständigkeit besteht seit 1.7.2005. Im Vogelsbergkreis stehen insgesamt 18 Anlagen jenesTyps, bei dem am Sonntag die Havarie eintrat.

Der Vogelsberger Landrat Rudolf Marx (CDU) appelliert in einer Stellungnahme an den Gießener RP, alle weiteren 17 WKA gleichen Typs im Vogelsbergkreis stillzulegen, um diese zu überprüfen und erst nach einem TÜV-Gutachten wieder ans Netz gehen zu lassen. Aus Gründen der Sicherheit sei dieser Schritt unverzichtbar, so Marx. Im Vogelsbergkreis gibt es rund 200 Windkraftanlagen und damit deutlich mehr als in den Nachbarlandkreisen. (ma/hb)

Lien : www.osthessen-news.de/beitrag_J.php?id=1199336


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