ESTINNES, HAINAUT in BELGIEN :
Die deutsche Firma ENERCON ist dabei, den Europa- und Weltweit größten On-Shore Windkraftpark zu installieren.
Jede Turbine ist 200 m hoch. (Kommentar E.Allers: Korrekte Übersetzung, aber falsch: Gesamthöhe: 198 m.)
Die Firma WINDVISION, hatte zunächst einen Park mit ca. zwanzig 2 – 3 Megawatt Maschinen vorgeschlagen. Aber im letzten Moment ist es ihr gelungen, einen Park mit bis heute nicht existierenden Turbinen, 6 Megawatt-Maschinen, durchzusetzen, die – ohne Rücksicht auf die Gesetzgebung – bereits auf 7 Megawatt “hochgepuscht” sind.
2009 hat der Wallonische Energieminister den Park gemeinsam mit dem Europäischen Energiekommissar eingeweiht.
Die Europäische Kommission unterstützt dieses Projekt in der Tat direkt.
Die ersten Häuser der Anlieger sind weniger als 700 Meter von diesen Riesenturbinen entfernt.
6 der insgesamt 12 vorgesehenen Maschinen sind bereits installiert und die Lärmprobleme beginnen.
Einige Aussagen von Bewohnern der Dörfer ESTINNES, BRAY und VELLEREILLE :
Seit einiger Zeit beobachten wir Verhaltensweisen…, oder vielmehr, ich wache mehrmals pro Nacht auf, obwohl ich vorher ein guter Schläfer war und besonders meine Tochter wacht 3 – 4 mal pro Nacht auf. Und seit einiger Zeit klagen meine Frau und meine Tochter über Kopfschmerzen. Ich weiß nicht, ob da ein Zusammenhang besteht. Auf jeden Fall sind diese Probleme aber vorhanden.
Auf jeden Fall, seit wir hier wohnen und die Windkraftanlagen gebaut wurden, schlafen wir sehr schlecht.
- Und Ihre Tochter beklagt sich auch?
Wir haben Schlafstörungen und Kopfschmerzen.
Vor allem auf der oberen Etage hat man den Eindruck ein Motorengeräusch zu hören.
Vor allem Nachts, wo es allgemein weniger Lärmquellen gibt, hat man den Eindruck, ein Flugzeug flöge über das Haus. Es ist täglich und ständig so. Es ist alltäglich lästig.
Wir haben vor einem Jahr neue Fenster eingebaut. Es sind Doppelglasfenster, die Isolierung ist also gut.
- Und Sie hören es bei geschlossenen Fenstern?
Ja, bei geschlossenen Fenstern.
Vor allem Abends.
Tatsächlich ist es ist noch nicht sehr lange her, dass ich das Geräusch mit den Windkraftanlagen in Verbindung bringen konnte.
Ich dachte, es sei ein Motor in der Straße oder eine landwirtschaftliche Maschine, ein Nachbar, der Lärm macht oder vielleicht meine Pumpe.
Eines Tages habe ich meine Nachbarn befragt.
Ich habe mich gefragt, ob es an den Windkrafträdern läge. Und tatsächlich die Aussagen haben sich gegenseitig bestätigt:
es ist ein dumpfes Motorengeräusch, es ist regelmäßig und es macht “Wouf”.
Und dann habe ich gefragt und gesagt, dass das unmöglich sei, es ist regelmäßig, das Rad dreht sich.
Aber in Wirklichkeit hört man das “Wouf” in dem Moment, wo der Flügel am Mast vorbeikommt.
Und das bringt mich um meinen Schlaf. Von 22h30 bis Mitternacht ist es wirklich sehr störend.
Wir haben unsere Aussicht, daran muss man sich gewöhnen.
Nun haben wir die Geräusche / den Lärm obendrein.
Seit Juni, Juli, August vergangenen Jahres gibt es Lärmprobleme.
Es gab auch vorher schon Lärmprobleme, aber wir haben Sie nicht mit den Windkrafträdern in Verbindung gebracht, so wie alle anderen auch nicht.
Und dann, im September 2009, hat Mutter sich darüber beschwert, dass sie Nachts Geräusche höre, dumpfe Geräusche, die sie vom Schlafen abhalten würden.
Und wir mussten zusehen, wie sie mehr und mehr verkümmerte / dahinsiechte.
Der Ausdruck ist nicht übertrieben.
Wir haben einen Arzt aufgesucht. Er hat Ihr Ohrentropfen verschrieben, die keine Besserung gebracht haben.
Wir haben einen HNO-Arzt aufgesucht, der sie einer langen Reihe von Tests unterzogen hat.
Aber dann haben wir festgestellt, dass die Geräusche vom Windpark herkommen.
Also diese wirklich dumpfen Geräusche, die einen zermürben, innerlich aushöhlen.
Es ist ein Geräusch, dass innerlich widerklingt. Es ist störend. Und wenn man es nicht mehr hört, dann sucht man es.
Ich habe es nicht mit der Windkraftanlage in Verbindung gebracht.
Ich war ständig müde. Schlafstörungen.
Meine Frau hatte schwere Kopfschmerzen. Jeden Tag musste sie Schmerztabletten nehmen.
Später bin ich depressiv geworden, also Medikamente : Antidepressiva, dann Schlafmittel, usw…
Seit dem 5. Oktober bin ich aufgrund meiner Depression krankgeschrieben.
Ich hoffe, ab dem 1. April wieder arbeiten zu können.
- Sind Sie vorher nie krank gewesen?
Nie. Niemals Depressionen oder sonst etwas.
Ich bin sehr stark und habe viel Energie.
Aber nach dem was ich gehört habe und gemäß den Recherchen, die ich im Internet geführt habe, habe ich erfahren, dass diese Sympthome dadurch hervorgerufen werden können.
Ich stelle mir viele Fragen in Bezug auf die Nähe der Windkraftanlagen zu meinem Haus.
- Wie weit sind Sie hier von den Anlagen entfernt?
Schwer zu schätzen, aber ich denke so 500 bis 600 Meter von der ersten Anlage entfernt.
Die Geräusche der Windkrafträder haben wir nun Nachts.
Manchmal hatte ich den Eindruck eine Boeing sei über meinem Haus, so laut war es.
Und das jede Nacht.
- Trotz der Doppelfenster?
Ja, trotz der Doppelfenster. Alles ist isoliert. Die Decken und Fußböden sind schallisoliert, usw…
Ich habe nie solche Probleme gehabt.
- Und was fühlen Sie? Die Geräusche oder die Vibrationen?
Nachts sind es eher die Geräusche, aber selbst wenn sie nicht laut sind, ist es schwierig zu schlafen. Ich meine, heute Nacht habe ich nicht mehr Geräusche gehört als an anderen Tagen. Aber um halb drei Uhr Nachts habe ich noch ferngesehen, weil ich nicht einschlafen konnte. Trotz der Medikamente wollte der Schlaf nicht kommen.
Die Kinder stehen 4 – 5 mal pro Nacht auf, was vorher nie der Fall war. Sie kommen in unser Bett und wir müssen sie wieder in ihr eigenes Bett bringen. Aber der Schlaf ist nicht wirklich erholsam, sie sind nicht so fit wie früher.
- Beklagen die Kinder sich auch?
Ich kann nicht sagen, dass sie sich beklagen. Aber wir stellen fest, dass sie 4 – 5 mal pro Nacht aufstehen. Normalerweise gehen sie gegen 19:30 ins Bett und haben Schwierigkeiten einzuschlafen. Und nun kommen die Kinder gegen 22 Uhr 30, 23 Uhr, Mitternacht in unser Schlafzimmer.
- Glauben Sie, dass sich die Lage verbessern kann? Was werden Sie tun?
Es hat sich nun anscheinend ein Komitee gebildet.
Ich hoffe, dass das zu Verbesserungen führen wird.
Allein die Windräder nur zu zügeln oder sie nachts auszuschalten, damit wir nachts schlafen können, um Energie für unser Berufsleben zu tanken, denn so wird das nicht mehr möglich sein.
Ich habe schon daran gedacht umzuziehen. Aber ich habe hier vor 15 Jahren gekauft. Ich habe hier alles investiert. Aber alleine kann ich auf meinem Niveau nichts tun.
Abends gehen die roten Lichter an. Man füht sich wie in einem “Zoning”.
Und selbst wenn man im Bett liegt sieht man die Lichter, die ständig blinken. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf die Lichter.
Durch die Fensterläden hindurch?
Ja, durch die Fensterläden hindurch. Es ist so wie der Wassertropfen in der Spüle, der kleine Tropfen, der einen davon abhält, zu schlafen, wie die Geräusche und die Lichter.
- Und Sie nehmen Beruhigungsmittel?
Ich bin immer noch in Behandlung. Ich nehme Schlafmittel, Beruhigungsmittel und Antidepressiva. Sonst könnte ich mich nicht ausruhen und meinen Beruf ausüben.
Zu Anfang fing alles nach und nach an mit den Geräuschen.
Wir sahen fern und mein Mann fragte “Hörst du”?
Wir dachten ein Auto parke vor dem Haus.
Wir haben ein Haus mit Doppelfenstern, Fensterläden überall…
aber die Geräusche blieben.
Seit damals haben wir Schlafstörungen, d.h. wir wachen Nachts sehr häufig auf.
Ich habe 14-Jahre alte Zwillinge, die nachst oft aufwachen, die mir morgens sagen :
“Mama, ich habe schlecht geschlafen”. “Mama, ich wache oft auf”.
Also wir haben den Eindruck, dass unser Schlaf regelmäßig gestört wird.
Aus Gesprächen mit den Nachbarn habe ich erfahren, dass es wahr ist : viele Nachbarn haben das gleiche Problem.
Man muss dazu sagen, dass zur Zeit nur 6 der 11 vorgesehenen Anlagen installiert sind.
Es ist Winter und wir schlafen bei geschlossenen Fenstern und ich frage mich, wie es im Sommer sein wird.
Seit Januar habe ich viermal heftige Ohrenschmerzen gehabt.
Dann halte ich mir den Kopf SO.
Einige Sekunden lang habe ich große Ohrenschmerzen und dann gehen sie vorüber.
Ist es nun Tinitus (aurorium) oder sind es andere Ursachen?
Ich weiß es nicht.
Und meine Tochter hat die gleichen Probleme gehabt. Ohne dass ich mit ihr über meine Ohrenschmerzen gesprochen hätte, sagte sie :” Mama, ich habe heftige Ohrenschmerzen gehabt”.
Es ist ein dumpfes, irritierendes Geräusch würde ich sagen. Ungefähr so wie ein tropfender Wasserhahn.
- Dauert es lange?
Es muss die ganze Nacht dauern, aber ich versuche, mich zu konditionieren, damit ich es nicht mehr höre.
Ich habe Ohrenstöpsel gekauft, um das Geräusch nicht mehr zu hören, aber jetzt dauert es sicherlich die ganze Nacht lang.
Solange es nur zwei (Anlagen) waren, habe ich persönlich nichts gehört.
Als dann die anderen dazugekommen sind, hatte ich den Eindruck einer Häufung und es ist wie in einer Kuppel, es hallt in der ganzen Gegend wider.
Früher hörten wir Flugzeuge landen, aber das dauerte nur 30 Sekunden und dann war es vorbei. Hier hört es sich genauso an, aber eben ständig.
Was die Schlaflosigkeit anbelangt : zwei mal innerhalb einer Woche musste ich Schlafmittel nehmen, weil ich schlafen muss. Und trotzdem bleibt das Geräusch in meinen Ohren.
- Und hören Sie dieses Geräusch auch woanders?
Paradoxalerweise, als ich meine Töchter von der Schule abholte, habe ich dieses Geräusch in meinen Ohren gehabt. Ich musste meinen Kopf massieren, damit es aufhört, aber ganz weggegangen ist es nicht.
Ich arbeite nachts und wenn ich um 7 Uhr morgens nach Hause komme, versuche ich zu schlafen.
Aber das ist unmöglich, da sich mein Zimmer im Obergeschoss befindet.
Es ist ein Mansardenzimmer mit Holzverschalung und wenn sich die Windkrafträder drehen, habe ich den Eindruck, dass das Holz vibriert, und es macht ein dumpfes, sich wiederholendes und störendes Geräusch, das mich vom Schlafen abhält.
Man kann es mit einem LKW vergleichen, der ständig vor dem Haus vorbeifährt. Wobei ein LKW nur vorbeifährt, wohingegen dieses Geräusch ständig da ist und es einem unmöglich macht einzuschlafen.
Irgendwann schlafe ich dann doch ein, weil ich eine elfstündige Nacht hinter mir habe. Der Körper braucht Schlaf.
Was aber passiert, ist, dass ich zwar einschlafe, aber das mein Gehirn wach bleibt und alles hört, was passiert. Und wenn ich aufwache, habe ich ein Pfeifen in den Ohren, so als wäre ich gerade aus der Disco gekommen.
Und wenn es wirklich schlimm ist, habe ich Tinitus und manchmal ist es wie ein großes BRUMMEN / DRÖHNEN/ SUMMEN / SAUSEN, so als ob die Flügel der Windkrafträder direkt neben mir stünden. Es ist als würde mir jemand ständig auf die Ohren schlagen.
Wenn ich es nicht mehr hören will, muss ich etwas anders tun.
Aber wenn man dann wieder still wird, ist es unerträglich.
Pro Monat sind es mindestens 10 Nächte, in denen ich keinen Schlaf finde.
Meines Erachtens, müsste man, wenn man von diesen Problemen betroffen ist, mindestens zwei Nächte hintereinander durchschlafen können, um sich erholen zu können. Und wenn man nachrechnet, ist ein Monat nicht genug, um sich völlig zu erholen.
Zu dem Tinitus kommen heftige Kopfschmerzen hinzu, die sich auch durch Tabletten nicht beheben lassen.
Wir haben festgestellt, dass ältere Personen nicht mehr schliefen und dass deren Schlaflosigkeit nicht auf ihren allgemeinen Gesundheitszustand zurückzuführen war.
Wir haben z.B. auch festgestellt, dass die psychisch kranken Heimbewohner morgens sehr viel nervöser waren. Hatten Sie eine schlechte Nacht hinter sich, waren sie verwirrter.
Wir haben auch festgestellt, dass sie nachts einen unruhigeren Schlaf hatten.
Ich persönlich leide seit Juni unter Schlaflosigkeit.
Ich war sogar 3 Tage lang im Krankenhaus, um die Ursachen der Schlaflosigkeit feststellen zu lassen.
Man hat beobachtet, dass ich ziemlich untypische Schlafstörungen habe, die von Tinitus begleitet sind.
Mein HNO-Arzt hat festgestellt, dass ich leider die Eigenschaft habe, Töne mit sehr tiefen Frequenzen wahrzunehmen. Und wenn ich diese Töne wahrnehme, habe ich einen ganz bestimmten Schmerz im Ohr.
Und in gewissen Nächten, höre ich nicht die Windräder, sondern ich spüre diesen Schmerz, von dem ich aufwache und der mich in Schlaflosigkeit versetzt.
Der Tinitus ist sehr unangenehm. Solange man aktiv ist, gelingt es einem, sie zu vergessen, doch sobald man ruht, nehmen sie Oberhand. Das geht über Pfeifen, Feuerwehrsirenen bis hin zu einem BRUMMEN / SUMMEN. Es kann mehr oder weniger intensiv sein.
Nun notiere ich jeden morgen die Windrichtung und nicht abends, um nicht beeinflusst zu sein.
Heute Nacht z.B. habe ich festgestellt, dass der Wind in Richtung Haus kam und deshalb konnte ich aufgrund der Geräusche nicht schlafen und hatte starke Ohrenschmerzen.
Eines Abends gegen 19 Uhr 30 habe ich mir ein Fußballspiel angeguckt und irgendwann sagte ich zu meiner Frau, dass da wohl ein LKW nicht weit entfernt angehalten habe. Ich bin rausgegangen, habe aber keinen LKW entdeckt.
Und dann habe ich festgestellt, dass die Geräusche von der Veranda herkamen. Ich bin hingegangen. Sie vibrierte.
Ich bin aus der Veranda rausgegangen und ich habe wirklich die Geräusche erst recht gehört und einen “Druck” gefühlt, der in den Körper hineindringt.
Und ab einem gewissen Moment hört man sein Herz schlagen. Etwa so wie beim Karneval oder wie wenn ein großes Motorrad in ein Gebäude fährt und man die Vibrationen körperlich spürt.
Hier ist es genauso, außer dass es fortwährend dauert. Es ist ein dumpfes, anhaltendes Geräusch. Das ist es, was ich von Zeit zu Zeit am meisten spüre. Ich hatte soetwas vorher nie.
Meine Frau hat mir erklärt, was Tinitus ist und ich habe nun seit einer Woche Ohrenschmerzen.
Ich habe mich gefragt, ob es vorbei ist, aber ich habe festgestellt, dass es immer noch da ist.
Ich habe sogar den Fernseher lauter gestellt, aber nichts hilft.
Ich nehme keine Medikamente und habe nie welche genommen.
Ich habe versucht, eine Erklärung zu finden; sagte mir, wenn man Sorgen hat, schläft man schlecht, aber man gewöhnt sich dran…
Aber es ist unmöglich hier.
Innerhalb eines Monats, hatte ich das eine gute Woche lang
und manchmal konnte ich 2 – 3 Tage lang nicht schlafen,
und das war immer dann der Fall, wenn der Wind stark war.
Übersetzung Astrid Baer-Fernandéz